ANSBACH (kk)- Nach dem letzten Vorrundenspiel feierten sich die Tischtennisherren des TSV 1860 Ansbach mit „Spitzenreiter – Spitzenreiter“- Sprechchören. Vorausgegangen war eine phantastische Leistung, mit der sie im Topspiel den Tabellenführer TB/ASV Regenstauf mit 9:4 entzauberten und sich dadurch selbst die historische Herbstmeisterschaft in der Bayernliga sicherten.
Bereits am Samstagnachmittag trennten sich die beiden anderen Aspiranten auf die Herbstmeisterschaft, Regensburg und Creußen, mit 8:8 Unentschieden. Damit war klar, dass Ansbach mit einem Sieg oder Regenstauf mit mindestens einem Remis auf dem 1. Tabellenplatz überwintern würden. In den Doppeln sah es zunächst nicht gut für den gastgebenden TSV aus. Lediglich das Duo Lengerov/Herbst konnte ihre Partie gewinnen.
Das Tandem Besser/Niemela musste dagegen genauso in fünf Sätzen passen wie Weger/Schubert. Besonders ärgerlich war die Niederlage von Weger/Schubert, da sie nach starken Aktionen beim Stand von 10:7 im Entscheidungsdurchgang drei Matchbälle hatten, davon leider keinen zum finalen Punkt anbringen konnten.
Pünktlich mit Beginn der Einzel folgte die Wende in der Begegnung. Die Akteure der Markgrafenstädter sprühten vor Spielfreude sowie Einsatzbereitschaft und hatten zudem ab sofort in nahezu allen knappen Situationen das bessere Ende für sich. Dies zeigte sich vor allem darin, dass fünf der sechs Matches über die volle Distanz an die Hausherren gingen. Trifon Lengerov eröffnete mit einem glatten Erfolg den Siegeszug. Aus einer hervorragenden Mannschaft muss dieses Mal Dietmar Weger heraus gehoben werden. Selbst bei einem scheinbar aussichtslosen 3:9-Rückstand im letzten Frame ließ sich der extrem nahe am Tisch agierende Blockspezialist nicht beirren und verblüffte die Nr. 1 der Gäste mit einem unglaublichen Schlussspurt zum 13:11-Sieg. Den nächsten Punkt erspielte Jan Schubert, der im Offensivfeuerwerk zweier junger Linkshänder gegen den aus Gunzenhausen stammenden Christian Maag die präzisere Zielgenauigkeit hatte. Nach zwischenzeitlichem Gleichstand (4:4) durch zwei Niederlagen von Peter Herbst, der sich dem unorthodox spielenden Synkule knapp geschlagen geben musste und Wolfgang Niemela, der bei seinem ersten Bayernligaauftritt gegen den extrem konsequent zu Werke gehenden Milchert einen schweren Stand hatte, eroberte Kapitän Jürgen Besser die Führung zurück, indem er mit sehr variabler Spielweise in vier Sätzen siegreich blieb. Die nächsten vier Partien zeigten spektakuläre Ballwechsel und dramatische Spielverläufe. Optimal angefeuert durch die heimische Kulisse konnten Trifon Lengerov, Dietmar Weger, Peter Herbst und Jan Schubert jeweils im fünften Satz ihre beste Leistung abrufen. Dieser Spielrausch führte zu 11:5-, 11:8-, 11:5- und 11:7- Siegen und dem viel umjubelten 9:4 – Endstand, der aufgrund der doch vielen ausgeglichenen Matches insgesamt etwas zu hoch ausgefallen ist.
Durch diesen Triumph überwintert der TSV 1860 Ansbach nach einer formidablen ersten Halbserie mit 11:5 Punkten auf Rang 1, was natürlich nebenbei die beste Platzierung der Vereinsgeschichte darstellt.
Die Ergebnisse: Lengerov/Herbst – Maag/Dietrich 11:2/11:8/10:12/11:5, Weger/Schubert – Liebchen/Dinauer 7:11/8:11/11:5/11:9/11:13, Besser/Niemela – Synkule/Milchert 6:11/6:11/14:12/11:2/8:11, Lengerov – Dinauer 11:7/11:2/11:8, Weger – Liebchen 8:11/12:10/8:11/11:5/12:10, Herbst – Synkule 13:11/6:11/5:11/11:6/7:11, Schubert – Maag 7:11/13:11/12:10/11:9, Besser – Dietrich 5:11/11:8/14:12/11:8, Niemela – Milchert 4:11/8:11/10:12, Lengerov – Liebchen 9:11/13:11/10:12/11:5/11:5, Weger – Dinauer 13:11/6:11/12:10/6:11/11:8, Herbst – Maag 6:11/12:10/5:11/11:8/11:5, Schubert – Synkule 7:11/12:10/11:8/5:11/11:7.