BAD KÖNIGSHOFEN (kk)- Die TT – Herren des TSV 1860 Ansbach haben mit einer phantastischen Leistung beim Rückrundenauftakt für eine Sensation gesorgt. Beim bisher für unantastbar gehaltenen Bayernliga-Spitzenreiter TSV Bad Königshofen kam man nach einer wahrlich denkwürdigen Partie zu einem nie für möglich gehaltenen Remis.
An diese Begegnung werden sich alle Beteiligten sowie die über 100 Zuschauer noch lange zurück erinnern. Knapp vier Stunden lang kämpften die beiden Kontrahenten auf höchstem spielerischem und spannungsgeladenem Niveau. Wie umkämpft das Match war, zeigt die Tatsache, dass von den 16 Partien mit neun mehr als die Hälfte über die volle Distanz von fünf Sätzen gingen, fünf davon sogar nur mit zwei Punkten entschieden wurden.
Einen Traumstart erwischten die Markgrafenstädter zu Beginn, als alle drei Doppel gewonnen werden konnten. Mit diesem 3:0-Zwischenstand wurde aber der Klassenprimus, der alle seine bisherigen Partien eindrucksvoll gewinnen konnte, geweckt und an der Ehre gepackt. Im ersten Einzeldurchgang zeigten die Bad Königshofer dann sofort, warum keiner an ihrem Durchmarsch in die Oberliga zweifelt und erspielten überzeugend 5 Einzelsiege zur eigenen 5:4 Führung. Lediglich Philipp Berr konnte mit risikofreudiger Spielweise für einen Sieg der Gäste gegen den Tschechen Ocko sorgen. Als anschließend das vordere Paarkreuz der Grün-Weißen erneut leer ausging, schien die Partie beim 7:4 deutlich zu Gunsten des hohen Favoriten zu laufen. Gerade Trifon Lengerov wurde dabei zur tragischen Figur, indem der TSV – Spitzenspieler nach einem 10:12 im fünften Satz seines ersten Einzels im zweiten Match trotz starker Leistung sogar noch unglücklicher mit 13:15 im Endscheidungsdurchgang unterlag.
Doch beim 7:4 hatten die Oberfranken nicht mit Kampfstärke der Mittelfranken gerechnet. Was die TSV – Akteure in den letzten vier Einzeln boten, verdient die allergrößte Anerkennung. Mit höchstem Engagement und sehenswerter spielerischer Komponenten konnte die Begegnung durch vier Erfolge in Serie noch einmal gewendet werden. Neben klareren Siegen von den eiskalt agierenden Andreas Reiß und Jürgen Besser, kehrte in den Matches von Philipp Berr und Oliver Welt auch noch das nötige Quäntchen Glück zurück. Gerade der knappe Sieg von Philipp Berr gegen einen der besten Bayernligaakteure, den Chinesen Fu, war an Dramatik und klasse Rallyes kaum zu überbieten. Als dann auch noch Oliver Welt die Nerven behielt und seine klasse Vorstellung mit einem 13:11 – Sieg krönen konnte, war bei einer 8:7-Führung sogar ein Triumph über den ungeschlagenen Tabellenführer möglich. Dass es nicht dazu kam lag daran, dass auch der Spitzenreiter noch mal alle Kräfte im Schlussdoppel mobilisierte und es der Kombination der beiden brillanten vorderen Paarkreuzspieler Jadczyk und Schüller gelang die Ansbacher Formation Berr/Welt knapp in fünf Sätzen zu besiegen.
Trotzdem muss das 8:8-Unentschieden als großer Erfolg gewertet und versucht werden, die tolle Performance in die nächste Aufgabe, das Heimspiel am 5. Februar gegen Sparta Noris Nürnberg, mit zu nehmen.
Die Ergebnisse (Bad Königshofen zuerst genannt): Jadczyk/Schüller – Komenda/Reiß 5:11/12:10/6:11/6:11, Fu/Ocko – Berr/Welt 8:11/11:8/11:8/6:11/9:11, Gürz/Ort – Lengerov/Besser 7:11/5:11/11:13, Jadczyk – Komenda 11:6/11:7/11:6, Schüller – Lengerov 10:12/11:4/11:7/7:11/12:10, Fu – Reiß 3:11/11:7/11:6/11:5, Ocko – Berr 10:12/12:10/6:11/11:6/6:11, Gürz – Besser 11:7/4:11/11:9/11:7, Ort – Welt 7:11/11:7/1:11/11:9/11:5, Jadczyk – Lengerov 11:6/10:12/11:9/7:11/15:13, Schüller – Komenda 9:11/8:11/11:4/11:5/11:7, Fu – Berr 11:9/5:11/9:11/11:7/9:11, Ocko – Reiß 3:11/13:15/11:8/7:11, Gürz –Welt 10:12/11:7/711/11:5/11:13, Ort – Besser 8:11/4:11/7:11, Jadczyk/Schüller – Berr/Welt 10:12/11:4/11:6/7:11/11:5.