ANSBACH (kk)- Nach 4 Stunden und 10 Minuten Spielzeit und einem nervenaufreibenden Wechselbad der Gefühle stand der erste Punktgewinn des TSV 1860 Ansbach in der Bayernliga-Rückrunde fest. Gegen den TSV Eintracht Eschau gab es eine Punkteteilung, die den Ansbachern weiterhin eine 3-Punkte-Führung auf den aktuellen Abstiegsreleganten einbringt.
Zu Beginn schien das Sorgenkind Doppel der Vergangenheit anzugehören. Nach einem soliden Auftaktsieg vom Einserdoppel Weger/Schubert starteten sowohl Lengerov/Besser als auch Niemela/Kutka hoch effizient und lagen schnell mit 2:0 Sätzen vorne. Doch bei beiden Duos riss prompt der Spielfaden und nach je drei weiteren Durchgängen lag der gastgebende TSV für das Jahr 2013 obligatorisch mit 1:2 im Rückstand.
Dafür entschädigte die erste Einzelrunde, bei der die Grün-Weißen vier der sechs Einzel einhamsterten. Dabei ist aus der Ansbacher Equipe besonders Dietmar Weger hervor zu heben, der gegen den Eschauer Spitzenspieler Stadtmüller ein unglaublich gutes Match ablieferte. Der Gästeakteur zog aus der Halbdistanz einen Vorhand-Topspin nach dem anderen, den Dietmar Weger ganz nah am Tisch fast immer mit sicherem Blockspiel auf die andere Tischhälfte zurückbrachte. Das packende Duell, bei dem Rallyes mit 10 und mehr Ballwechseln keine Seltenheit war, mündete in einem kriminellen fünften Satz, bei dem im Minutentakt die Matchbälle hin- und herwechselten. Am Ende triumphierte Dietmar Weger dank seines unbändigen Siegeswillens mit 19:17.
Leider brachte der zweite Einzeldurchgang das umgekehrte Bild. Auch hier muss aus der Heimmannschaft ein Akteur heraus gegriffen werden. Trifon Lengerov lag im Spitzeneinzel gegen Stadtmüller im letzten Satz scheinbar aussichtslos mit 2:7 zurück. Nach einem Time-out ließ er den Unterfranken die Ballwechsel jeweils mit einem Top-Spin eröffnen, ehe er mit einem knallharten Rückhand-Schuss oder einem nicht minder scharfen Vorhand – Gegenspin antwortete. Die Qualität seiner Treffer sowie die weitere Ausbeute von 9:0 zum 11:7-Sieg verdienten das Prädikat Sonderklasse. Da Wolfgang Niemela nicht an seinen tollen Sieg aus der ersten Runde anknüpfen konnte und auch Jürgen Besser sowie Klaus Kutka in der zweiten Runde leer ausgingen wurde aus der 5:4-Führung ein 7:8 –Rückstand. Das es am Ende noch zu einem versöhnlichen Resultat für den TSV gereicht hat, lag an Jan Schubert. Der TSV – Youngster ging an der Seite von Dietmar Weger mit einem Doppel- und zwei Einzelerfolgen im Gepäck ins Schlussdoppel. Was der fünfzehnjährige Linkshänder dort ablieferte, war unfassbar. Gegen das wahrlich nicht schlechte Gästetandem schoss er aus allen Rohren. Bei seinem offensiven Feuerwerk hatte er dazu eine famose Trefferquote, mit deren Hilfe Weger/Schubert den finalen Nervenkitzel mit 13:11 im Entscheidungssatz gewannen und damit beim 8:8 den immens wichtigen Punkt sicherten.
Damit bleibt das Punktekonto des TSV mit 12:12 ausgeglichen, was aktuell Tabellenplatz 7 bedeutet.
Die Ergebnisse: Weger/Schubert – K. Spielmann/Geissler 7:11/11:9/11:8/11:8, Lengerov/Besser – Stadtmüller/Schattney 11:6/11:6/9:11/9:11/4:11, Niemela/Kutka – C. Spielmann/Sauer 12:10/12:10/8:11/5:11/6:11, Lengerov – Schattney 11:2/7:11/11:5/11:5, Weger – Stadtmüller 9:11/11:5/12:14/11:9/19:17, Schubert – C. Spielmann 8:11/10:12/11:7/11:7/16:14, Besser – K. Spielmann 11:13/12:14/6:11, Niemela – Sauer 12:10/11:9/11:8, Kutka – Geissler 5:11/9:11/12:14, Lengerov – Stadtmüller 6:11/11:8/5:11/11:9/11:7, Weger – Schattney 11:9/12:14/8:11/5:11, Schubert – K. Spielmann 11;6/11:5/11:9, Besser – C. Spielmann 8:11/8:11/7:11, Niemela – Geissler 11:13/6:11/7:11, Kutka – Sauer 5;11/11:7/13:15/8:11, Weger/Schubert – Stadtmüller/Schattney 5:11/11:8/11:8/12:14/13:11.