TIEFENLAUTER (kk)- 8:8 Matches – 34:34 Sätze – 648:660 ausgespielte Punkte: allein diese Zahlen verdeutlichen wie ausgeglichen die Partie in der TT – Bayernliga Nord zwischen dem TTC Tiefenlauter und dem TSV 1860 Ansbach am Samstagabend verlaufen ist. Mit dem Remis beim Angstgegner haben die Markgrafenstädter ihre Serie ohne Niederlage auf sechs Begegnungen erhöht, die Chance auf den Sprung an die Tabellenspitze allerdings nicht nutzen können.
Die Auseinandersetzung war nichts für schwache Nerven, denn neben der Ausgeglichenheit hatte das Match auch eine gehörige Portion an Dramatik zu bieten. So gingen ganze neun der 16 Partien über die volle Distanz von fünf Sätzen, sechs davon wurden sogar nur mit dem Abstand von 2 Zählern in der Verlängerung entschieden.
Fast schon als kurios kann der Spielverlauf bezeichnet werden. Egal welches Team in Führung ging, die andere Mannschaft glich postwendend aus, sodass es jeweils nach 2 Duellen vom 1:1 beginnend bis zum finalen 8:8 – Endstand immer einen Gleichstand gab.
Innerhalb dieses monotonen Gefüges gab es dennoch die eine oder andere Überraschung. So zum Beispiel in den Doppeln, in denen es eine „verkehrte Welt“ zu sehen gab, in der jeweils das Zweierdoppel das favorisierte Einserdoppel entzauberte.
Bei dem spannenden Match war es auch nicht groß verwunderlich, dass fast alle Akteure mit einer 1:1 – Bilanz aufwarten konnten. Bei beiden Kontrahenten gab es davon jeweils eine Ausnahme. Bei den Gastgebern blieb der ehemalige polnische Nationalspieler Molenda ungeschlagen. Diese Ausbeute war lange in Frage gestellt, denn der ebenfalls hervorragend aufgelegte Trifon Lengerov bot vehement Gegenwehr. Nach mitreißenden Ballwechseln war wieder einmal der Oberfranke nicht der bessere, sondern mit einem 14:12 im Entscheidungsdurchgang der glücklichere Zelluloidartist. Auf Ansbacher Seite zeichnete sich Kapitän Jürgen Besser mit zwei tollen und zielstrebigen Auftritten durch zwei Einzelsiegen aus. Zur tragischen Figur des Spiels wurde der TTC – Spieler Forkel. Der Block- und Konterexperte führte gegen Peter Danzer und Jürgen Besser jeweils mit 2:0 Sätzen. Danach kämpften sich die beiden Ansbacher mit verbesserter Taktik durch Siege in den Sätzen 3 und 4 zurück in die Spiele. In den fünften Sätzen gab es offene Schlagabtausche. In der teilweise hektischen Schlussphase behielten beide Grün-Weißen die Nerven und konnten mit dem exakt gleichen Resultat von 15:13 gewinnen. Dies war im Endeffekt genauso wichtig wie die Steigerung von Peter Herbst. Nachdem ihm im ersten Einzel gegen Buckreus so gut wie nichts gelang, zeigte er sich in der zweiten Runde wie ausgewechselt und deklassierte mit Tischtennis vom anderen Stern den wahrlich nicht schlechten Tschechen Baca mit 11:2, 11:1 und 11:5.
Mit dem absolut gerechten Remis platziert sich der TSV mit 9:5 Punkten nach wie vor auf Tabellenrang 2. Zum Abschluss der Vorrunde empfängt er den hohen Meisterschaftsfavoriten Regenstauf (wegen zwei weniger absolvierten Partien erst 8:2) am 15. Dezember an eigenen Tischen zum Spitzenspiel des letzten Vorrundenspieltages.
Die Ergebnisse (Tiefenlauter zuerst genannt): Molenda/Buckreus – Weger/Schubert 8:11/8:11/11:9/8:11, Bosina/Baca – Lengerov/Herbst 12:10/11:8/11:9, Florschütz/Forkel – Danzer/Besser 1311/11:8/9:11/4:11/11:13, Molenda – Weger 18:16/9:11/11:3/9:11/11:5, Bosina – Lengerov 8:11/10:1211:5/5:11, Baca – Schubert 11:9/11:8/10:12/7:11/15:13, Buckreus – Herbst 11:6/11:7/11:6, Florschütz – Besser 10:12/6:11/11:13, Forkel – Danzer 11:8/11:3/7:11/5:11/13:15, Molenda – Lengerov 5:11/13:11/7:11/11:9/14:12, Bosina – Weger 11:7/11:6/118, Baca – Herbst 2:11/1:11/5:11, Buckreus – Schubert 11:2/8:11/5:11/11:8/7:11, Florschütz – Danzer 7:1111:9/8:11/11:3/11:9, Forkel – Besser 14:12/11:9/8:11/5:11/13:15, Molenda/Buckreus – Lengerov/Herbst 11:9/511/8:11/11:6/11:7.