ANSBACH (kk)- Der Abstiegskampf im Saisonfinale der Tischtennis – Bayernliga hatte spannungstechnisch noch mal sehr viel zu bieten und war von den Rahmenbedingungen durchaus mit einer Konferenzschaltung an einem letzten Fußball-Bundesligaspieltag im Pay – TV zu vergleichen.
Einige Ansbacher Zuschauer als auch Spieler des Gegners Etwashausen waren in der Platenturnhalle per Mobiltelefon live mit dem zweiten interessanten Schauplatz des Abends, dem Spiellokal von Sparta Noris Nürnberg verbunden, wo der TTC Creußen zu Gast war. Etwashausen (11 Punkte) konnte bei einer Niederlage in Ansbach (8 Punkte) und einem Sieg von Creußen (10 Punkte) noch auf den Relegationsplatz zurückfallen, Ansbach wollte genau diesen Relegationsplatz durch einen eigenen Sieg und einer parallelen Niederlage von Creußen noch erreichen. Beim Zwischenstand von 5:4 kam für Ansbach und Etwashausen die erhoffte Mitteilung aus Nürnberg: der bereits vor der Partie feststehende Tabellenfünfte Sparta Noris hat den TTC Creußen klar mit 9:1 besiegt. Damit war der Klassenerhalt für Etwashausen sicher und der Weg zum Relegationsplatz für Ansbach bei eigenem Sieg geebnet. Kurz darauf konnten die Markgrafenstädter auf 7:4 erhöhen. Ab diesem Zeitpunkt kam bei den Gastgebern völlig unnötig die nervliche Anspannung durch, die zu sichtbar verkrampften Auftritten führte. Das genaue Gegenteil demonstrierten die Unterfranken. Ohne jeden Druck spielten sie munter drauf los und kamen spielerisch leicht zum 7:7 – Ausgleich. Damit erreichte die Spannung ihren Höhepunkt. Zunächst behielt Routinier Uwe Koch, der für den bei den Deutschen Meisterschaften eingesetzten Jan Schubert ins Team rotierte, die Nerven, agierte überlegt und zielstrebig und führte seine Farben wieder mit 8:7 in Führung. Endgültig Gänsehaut erlebte die voll besetzte Halle im Schlussdoppel. Beim Stand von 9:9 im fünften Satz konnten die nächsten Bälle den Klassenerhalt oder den Abstieg bedeuten. Das Doppel der Gäste machte zwei Fehler, was zum 9:7- Erfolg des TSV führte und die Ansbacher in einen Freudentaumel versetzte. Garanten für den Heimsieg waren einmal mehr Trifon Lengerov und Karel Komenda, die mit phantastischen Leistungen alle Einzel und die beide Doppel gewannen und damit für sechs Punkte sorgten. Dennoch konnte man auch von einer Mannschaftsleistung sprechen, denn die kämpferischen Siege von Peter Danzer, Klaus Kutka und Uwe Koch waren keinen Deut unwichtiger.
Der TSV Ansbach hat nun die Saison mit 10:24 Punkten beendet und hat dank des besseren Spielverhältnisses den TTC Creußen auf den zweiten Abstiegsrang verdrängt uns sich selbst in letzter Minute den Relegationsplatz gesichert. Lengerov & Co warten nun auf den Sieger der beiden Landesligazweiten aus den Gruppen Nordost und Nordwest, den sie am 5. Mai zuhause zur Relegation erwarten. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird dieses Spiel dann bedeutungslos, da aufgrund eines freien Platzes beide Teams einen Startplatz in der Bayernliga 2012/13 erhalten.
Die Ergebnisse: Lengerov/Komenda – Weger/Röder 8:11/11:4/11:7/11:5, Besser/Koch – Bozek/Herbst 6:11/10:12/9:11, Danzer/Kutka – Burkard/Günzel 8:11/8:11/11:4/11:4/5:11, Lengerov – Weger 11:3/11:3/11:13/11:6, Komenda – Bozek 11:9/11:8/11:9, Besser – Burkard 8:11/9:11/8:11, Danzer – Herbst 11:7/11:8/11:5, Kutka – Röder 11:0/5:11/11:5/11:9, Koch – Günzel 11:13/4:11/7:11, Lengerov – Bozek 11:7/11:4/11:8, Komenda – Weger 11:9/7:11/7:11/12:10/11:9, Besser – Herbst 6:11/7:11/11:9/11:7/7:11, Danzer – Burkard 7:11/10:12/6:11, Kutka – Günzel 9:11/11:7/7:11/3:11, Koch – Röder 11:7/11:8/11:4, Lengerov/Komenda – Bozek/Herbst 3:11/11:7/11:6/3:11/11:9.