TIEFENLAUTER (kk)- Das Endspiel um die Herbstmeisterschaft in der TT – Bayernliga wurde zur einer Demonstration der Stärke des TSV 1860 Ansbach. Das viel erwartete Topspiel der beiden bisher überragenden Mannschaften entschied Ansbach beim TTC Tiefenlauter eindruckvoll mit 9:2 für sich.
Fairerweise muss man erwähnen, dass die Gastgeber auf ihre etatmäßige Nummer 2, den Tschechen Bosina, verzichten mussten, der durch eine Sehnenscheidenentzündung außer Gefecht gesetzt war. Dessen Fehlen soll aber die Leistung der Markgrafenstädter in keiner Weise schmälern, die voller Selbstvertrauen und Siegeswillen in diese richtungweisende Partie gingen. Ganz im Gegenteil: beinahe wäre der Kantersieg für die Ansbacher noch höher ausgefallen. Dazu hätte Jan Schubert lediglich die starke Leistung seines Doppels mit Dietmar Weger krönen können, indem er beim Matchball die nahezu 100-prozentige Chance in Form eines ungehinderten Schusses genutzt hätte. Doch der Schuss ging daneben und das TSV-Zweierdoppel unterlag noch mit 12:14 im Entscheidungssatz. Da die anderen beiden Tandems siegreich blieben, kam es im ersten Einzel bei einer 2:1-Führung bereits zum Schlüsselspiel der Begegnung. Der Pole Molenda und Trifon Lengerov duellierten sich in einem wahren Krimi mit famosen Ballwechseln. In dem Wechselbad der Gefühle war zunächst Trifon Lengerov oben auf, bis er im vierten Satz bei eigenem Aufschlag zwei Matchbälle vergab. Kurze Zeit später sah er sich im fünften Satz Matchbällen von Molenda gegenüber. Doch auch die Ansbacher Nr. 2 konnte mit brillanten Aktionen noch eine Wende einleiten und mit 14:12 verdient triumphieren. Nach dieser Initialzündung lief es mehr als rund für die Gäste. Torben Wosik, der mit dem Abwehrspieler Kürschner Katz und Maus spielte, Dietmar Weger, der nach verlorenem ersten Satz sein Visier optimal eingestellt hatte, der frischgebackene bayerische Meister der Jugend, Jan Schubert und Peter Herbst, der den Noppenakteur Deffner geschickt anspielte erhöhten mit astreinen Auftritten auf 7:1. Da war es absolut zu verschmerzen, dass Jürgen Besser in den wichtigen Phasen gegen Buckreus zu viele Fehler unterliefen. Der zweite Punkt für den TTC war nicht mehr als eine Ergebniskosmetik, denn es folgte der zweite grandiose Auftritt des vorderen Paarkreuzes. Vor genau 25 Jahren spielte Torben Wosik in seinem ersten Länderspiel gegen Molenda und gewann mit 2:0. Am Samstag kam es zur Neuauflage, bei dem beide Ausnahmekönner laufstark agierten und dem Gegenüber schnelle Topspinsalven um die Ohren feuerten. Das Match, welches durchaus Bundesliganiveau hatte, gewann schließlich Wosik mit 3:1. Für den Endpunkt sorgte Trifon Lengerov, der gegen seinen langjährigen Mannschaftskapitän aus Norhalbener Zeit. Kürschner, kaum Probleme hatte.
Mit dem 9:2 geht der TSV Ansbach nach perfekter Vorrunde nicht nur mit 20:0 Punkten in die Winterpause, sondern hat sich zudem noch ein Polster im Spielverhältnis auf die beiden Verfolger Tiefenlauter und Eschau (beide 16:4) verschafft.
Die Ergebnisse (Tiefenlauter zuerst genannt): Molenda/Buckreus – Schubert/Weger 5:11/11:7/11:9/9:11/14:12, Kürschner/Eberhardt – Wosik/Herbst 5:11/11:3/4:11/11:7/7:11, Forkel/Dr. Deffner – Lengerov/Besser 4:11/8:11/5:11, Molenda – Lengerov 11:8/9:11/10:12/13:11/12:14, Kürschner – Wosik 3:11/4:11/211, Eberhardt – Weger 11:2/9:11/6:11/6:11, Forkel – Schubert 11:9/9:11/7:11/4:11, Buckreus – Besser 12:10/10:12/11:8/5:11/11:8, Dr. Deffner – Herbst 6:11/5:11/10:12, Molenda – Wosik 9:11/12:10/3:11/9:11, Kürschner – Lengerov 6:11/7:11/10:12.