KARLSFELD(mn) Der 13jährige Jan Schubert vom TSV Ansbach hatte sich in seinem 1. Jahr der U15 aufgrund mehrerer unglücklicher Umstände nicht für die Bayerischen Einzelmeisterschaften qualifiziert. Deshalb war er umso glücklicher, dass er für den erkrankten Oberpfälzer Benedikt Kühnel, SV Burgweinting, nachrücken durfte. Dieses Glück war ihm bis zum Einzug ins Finale hold. Auf den Weg dorthin konnte er insgesamt 9 Matchbälle abwehren.
In seiner Vorrundengruppe bekam er es mit dem für das Turnier auf die Position zwei gesetzten Marcel Greß, TSV Himmelstadt, Florian Fuchs, SV DJK Kolbermoor, 8. der Rangliste und Thomas Schindler, TS Marktredwitz-Dörflas, zu tun. Bereits im 1. Spiel traf er auf den DTTB Top 48 Teilnehmer, Marcel Greß, der sichtlich angespannt spielte, hatte er doch im Verbandsspiel eine Niederlage gegen den Ansbacher einstecken müssen. Auch diesmal konnte sich Jan Schubert mit 3:1 durchsetzen. Gegen Florian Fuchs tat sich der talentierte Linkshänder danach schwer. Er zeigte immer wieder leichte Unsicherheiten in seinem Topspinspiel, die letztendlich zur knappen Niederlage im Entscheidungssatz führten.
Vor der letzten Runde hatte Fuchs 2:0 und Greß und Jan Schubert je 1:1 Punkte. Durch die beiden klaren 3:0 Siege von Greß gegen Fuchs und Schubert gegen Schindler, wurde Fuchs wegen des schlechtesten Satzverhältnisses nur Dritter und Jan Schubert durch den Sieg im direkten Vergleich gegen Greß Gruppenerster. Das Match im Achtelfinale gegen Lukas Stöger, TSV Grafenau, war an Dramatik nicht zu überbieten. In seinem ersten Einzel am 2. Veranstaltungstag begann Schubert verhalten und ohne Selbstvertrauen und lag 1:2 nach Sätzen und 5:10 im vierten Satz zurück. Das passivere Spiel von Stöger, der mit Sicherheitstischtennis das Spiel beenden wollte, brachte Jan Schubert ins Spiel zurück. Nach Abwehr von insgesamt sechs Matchbällen gewann er den vierten Satz noch und dominierte anschließend seinen Gegner im fünften Satz. Im Viertelfinale musste der Ansbacher gegen den äußerst unbequem agierenden Heiko Mill, DJK SpVgg Effeltrich, antreten. Mit seinem sicheren und platzierten Blockspiel konnte er Schubert aber an diesem Tag nicht in Verlegenheit bringen. Das Erreichen des Halbfinales war für Jan Schubert schon eine kleine Sensation. Im Halbfinale wartete Tobias Berger, DJK SB Landshut, der zu den TOP 4 dieser Altersklasse in Bayern gehört. Berger, der im neuen Tischtennisinternat in Kolbermoor beheimatet ist, spielte anfangs ohne Fortune und Jan Schubert führte 1:0 nach Sätzen und 10:9 im zweiten Satz. Eine überragende Spin-Rallye hätte fast zum zweiten Satzgewinn für Schubert geführt. Diese Satz-Niederlage brachte ihn etwas aus dem Rhythmus, auch der nächste Satz ging verloren. Erst Ende des 4. Satzes gelang es ihm wieder zu seinem sicheren und variablen Offensivspiel zu finden. Er wehrte erneut nervenstark drei Matchbälle ab und gewann anschließend den fünften Satz deutlich. Die Sensation war perfekt. Der Nachrücker Jan Schubert stand im Endspiel der Bayerischen Meisterschaften. Gegen seinen mittelfränkischen Gegner Ferenc Toth, TV Hilpoltstein, konnte er nach beeindruckenden Ballwechseln den ersten und den zweiten Satz offen gestalten und verlor jeweils ganz knapp. Dann war offensichtlich etwas die Luft raus. Am Ende stand für Jan Schubert eine überragende Vizemeisterschaft bei diesem hochklassigen Turnier.
Nils Dörre, TSV Windsbach, konnte sich bei den Schülern B (U13) als Zweiter seiner Vorrundengruppe im Achtelfinale klar mit 3:0 gegen Daniel Schlagmüller, SB Versbach, durchsetzen. Danach musste er sich im 5. Satz gegen Elias Grünwald, TTC Kolping Hirschau geschlagen geben und belegte einen guten 5. Platz.