ANSBACH (kk)- Es gibt Tage, an denen einem wirklich alles gelingt. Und genau so einen Tag hatten die TT-Herren des TSV Ansbach in ihrem Bayernliga-Heimspiel am Samstagabend erwischt. Immer wenn eine spielentscheidende oder mental knifflige Situation in der Partie gegen die DJK Sparta Noris Nürnberg anstand, hatten die TSV – Akteure genau die richtige taktische Variante parat, sodass ein nahezu ausgeglichenes Match mit einem 9:1-Kantersieg gewonnen werden konnte.
Zwischen den beiden Kontrahenten TSV Ansbach (9:11 Punkte) und DJK Sparta Noris Nürnberg (11:9) entwickelte sich von Beginn die erwartet umkämpfte Auseinadersetzung. In den ersten beiden Doppeln konnte sich jeweils das Einserdoppel in vier Sätzen durchsetzen. Für den Gastgeber konnte dabei Berr/Welt punkten während Komenda/Reiß der starken Paarung Ulrich/Möslein zum Sieg gratulieren mussten. Im Dreierdoppel ging danach die bereits angesprochene optimale Ausbeute bei knappen Spielständen los. Das TSV – Duo Lengerov/Besser sah sich bei 1:2– Satzrückstand Matchbällen gegenüber. Mit druckvollen Aktionen wendete die Ansbacher Formation den Satz noch zum 14:12 um anschließend im Entscheidungssatz ein dynamisches TopSpin – Feuerwerk zum 11:6 abzuschießen. Ohne Pause ging es für Trifon Lengerov ins erste Einzel gegen den Tschechen Vaculik. Auch hier spitze sich der sehenswerte Krimi im Entscheidungssatz bis zum 11:11-Ausgleich zu. Wieder war es der Ansbacher Spielertrainer, der die zwingenden Schläge setzten konnte und damit sein Team mit 3:1 in Front brachte. Auch die nächsten beiden Partien gingen über die volle Distanz von fünf Durchgängen. Während das Einzel vom überzeugenden Karel Komenda fast unspektakulär mit 11:6 endete, war am Nebentisch bei Philipp Berr wieder Höchstspannung angesagt. Nach einem hauchdünnen 12:10 im 4. Satz ließ die Nr. 3 der Grün-Weißen in seiner unnachempfindlichen Zocker – Art ein kurioses 11:9 folgen. Nach vier knappen Entscheidungen in Folge zugunsten der Markgrafenstädter war das Nervenkostüm der Spartaner sichtlich angekratzt. Dies nutzten die fabelhaft aufgelegten Andreas Reiß und Oliver Welt gekonnt aus, indem sie mit jeweils perfekter taktischer und spielerischer Vorstellung ein ungefährdetes 3:0 verbuchten. Trotz der damit verbundenen Vorentscheidung beim 7:1 sahen die Zuschauer nochmals zwei spannende Begegnungen. Kapitän Jürgen Besser wollte seinen Teamkollegen in nichts nachstehen, steigerte sich über die Spieldistanz zunehmend und konnte den jungen Emter schließlich dank harter Rückhandbälle mit 3:2 in Schach halten. Der letzte Punkt war damit Spitzenspieler Trifon Lengerov vorbehalten. In dem Match gegen seinen Freund Ulrich gab es noch mal Ballwechsel, die eine tolle Werbung für den Tischtennissport waren. Das Ende war symptomatisch für den gesamten Verlauf. Mit einem 11:9 im letzten Satz konnte der TSV – Spielertrainer auch diese Partie für sich entscheiden, womit die optimale Ausbeute von sechs Siegen in ebenso vielen Fünfsatzmatches feststand.
Das 9:1 täuscht selbstverständlich komplett über den knappen und umkämpften Spielverlauf hinweg. Fakt ist aber, dass dieser Triumph den TSV Ansbach nicht nur den Gegner Sparta Noris überholen lässt, sondern einen Sprung von 8 auf Position 5 der Tabelle bewirkt hat.
Die Ergebnisse: Berr/Welt – Vaculik/Fietz 11:8/11:8/10:12/11:7, Komenda/Reiß – Ulrich/Möslein 5:11/11:8/13:15/5:11, Lengerov/Besser – Gottal/Emter 8:11/11:9/8:11/14:12/11:6, Lengerov – Vaculik 8:11/11:9/11:9/11:13/13:11, Komenda – Ulrich 11:8/11:9/9:11/6:11/11:6, Berr – Möslein 11:5/9:11/4:11/12:10/11:9, Reiß – Gottal 11:7/12:10/11:5, Welt – Fietz 11:5/11:8/11:4, Besser – Emter 11:7/9:11/14:16/11:7/11:6, Lengerov – Ulrich 11:5/11:13/8:11/11:5/11:9.