Im Jahre 1946 gründete Sportkamerad Beyerlein und einige begeisterte Tischtennisspieler eine Tischtennisabteilung. Sie schlössen sich dem Turn- und Sportverein 1860 Ansbach e.V. an. Als Spiellokal diente damals die Gaststätte „Schwarzer Bär“ in der Uzstraße 21. In diesem Lokal wurde bereits mit den Verbandspielbetrieb begonnen. Wegen der räumlichen Enge wurde der Spielbetrieb in den Saal des Hotels „Zirkel“, Maximilianstraße 16 verlegt. Hier gelang der Mannschaft Gaedtke, Blendinger, Heidrich, Krause, Schienagel und Götke in der Saison 1949/50, durch einen Sieg im Entscheidungsspiel gegen Windsheim, erstmals der Aufstieg in die höchste Spielklasse Mittelfankens. Beyerlein gab die Abteilungsleitung an Sportkameraden Krause ab. Nachdem dieser nach Stuttgart verzog, übernahm Sportkamerad Völpel die Abteilung. Als Spiellokal diente nun ein Kellerraum in der ehemaligen Hindenburg-Kaserne.Mit Siegfried Gaedtke hatte die Abteilung nicht nur einen Spitzenspieler, sondern auch einen Abteilungsleiter, der die Geschicke der Abteilung etliche Jahre bestimmte.Die Tischtennisabteilung bestand in den Anfangsjahren nur aus jüngeren Spielern und so kam es auch, daß sich im Jahr 1950 der damals erst 18-jährige Helmut Rang zur Übernahme des ihm angebotenen Amtes als Abteilungsleiter bereitfand. Im Jahre 1953 mußte Rang Ansbach aus beruflichen Gründen verlassen. Die Abteilung zerfiel mangels eines Idealisten. Ein Jahr später kehrte Rang nach Ansbach zurück und eröffnete erneut die Tischtennisabteilung. Aus Anlaß der Wiedereröffnung der Abteilung wurde im Dezember 1954 ein Pokalturnier ausgerichtet, aus dem überraschenderweise der TSV Ansbach als Sieger hervorging. An dem Verbandspielbetrieb nahmen in den folgenden Jahren zwei Herrenmannschaften teil. Der Aufstieg der ersten Herrenmannschaft gelang auf Anhieb. In der Spielzeit 1955/56 belegte sie in der Bezirksklasse West, Gruppe Nord, den I.Platz und stieg somit in die Bezirksliga Süd/West auf. Hier wurde sie in der Saison 1956/57 auch Meister, wodurch sie in die mittelfränkische Kreisliga Süd/West, der damaligen höchsten Spielklasse in Mittelfanken, aufstieg. Hier belegte die 1. Herrenmannschaft in der Saison 1957/58 den 6.Tabellenplatz. Waldemar Kaiser übernahm zwischenzeitlich die Abteilungsleitung. Das Spiellokal wurde in die Karlshalle verlegt. Da diese Halle wieder als Ausstellungshalle bestimmt wurde, bot sich als Übergangslösung ein Kellerraum in der neuen Berufschule am Waldsee an. Anschließend erfolgte die Verlegung in die Turnhalle der Karolinenschule, bis wieder die Turnhalle der Luitpoldschule zur Verfügung stand.
Helmut Rang wurde im Jahr 1957 als Kreisvorsitzender für Westmittelfranken gewählt. Zu dieser Zeit war Walter Rieß in der Jugendauswahl auf Bundesebene nominiert. Heinz Nowak übernahm 1958 den Kreisvorsitz im neu gegründeten Tischtenniskreis Ansbach für zwei Jahre. Da Rang im Jahre 1959 als Hauptkassier des Vereins tätig wurde, übernahm Nowak die Abteilungsleitung im November 1959. Im selben Monat belegte Dieter Pfeffer in Ottobeuren den 1 Patz beim Ranglistenturnier der bayerischen Jugendsonderklasse l. Er war Mitglied der bayerischen Tischtennisjugendauswahl. Zu diesem Zeitpunkt war der Spielbetrieb mit Jugendmannschaften bereits aufgenommen. Im Jahr 1959 errang die 1. Herrenmannschaft erstmals den Aufstieg in die Mittelfrankenliga. Aus diesem Anlaß wurde der Bayernmeister Jahn 63 Nürnberg zu einem Gastspiel verpflichtet. Eine dritte Herrenmannschaft wurde 1960 für die Verbandsrunde gemeldet. Als Nachfolger des Kreisvorsitzenden Nowak übernahm Peter Kleinbub dieses Amt für ein Jahr, um den Kreisvorsitz an Kurt Bretschneider weiter zu geben, der den Posten bis 1967 inne hatte. Im Juni 1961 gab Heinz Nowak die Abteilungsleitung an Horst Blum ab. Die 1. Herrenmannschaft wurde in die südwestmittelfränkische Bezirksklasse zurückgenommen. Mit Rieß, Brauner, Lutz, Schad und Hirschberg mußte in der neuen Saison 1961/62 auf 5 Spieler der ersten Mannschaft verzichtet werden, da vier Spieler aus beruflichen Gründen Ansbach verlassen hatten. Lediglich Dieter Pfeffer blieb. Als Neuzugang kam Edmund Dock dazu.
1961 wurde erstmals eine Damenmannschaft gemeldet, welche in ihrer ersten Saison in der Kreisliga Ansbach den 2. Platz belegte und ein Jahr später in die damalige Bezirksliga Mittelfranken aufstieg. Leider konnte die Mannschaft in der höheren Spielklasse zu keinem Erfolg gelangen und löste sich, nachdem die Hälfte der Spielerinnen ihren Wohnsitz in die Ferne verlegten, auf.
Horst Blum schaffte eine stabile Basis von 42 Aktiven. Hans Dieter Kleinschrodt wurde im Jahre 1964 mittelfränkischer Schülermeister im Einzel. Nach fast 5-jähriger Tätigkeit als Abteilungsleiter kandidierte Blum bei der Jahreshauptversammlung am 12.12.1965 nicht mehr. Erst nach dreimaligem Anlauf gelang es, auf einer, durch den Hauptverein angesetzten Wahlversammlung, einen Nachfolger für Blum zu finden. Heinz Nowak übernahm die Abteilung für ein Jahr, die er zum 1.1.1967 an Kurt Bretschneider übergab. Man nahm mit drei Herrenmannschaften, sowie zwei Jugendmannschaften am Spielbetrieb teil. Rudolf Behacker und Hans Dieter Kleinschrodt qualifizierten sich für die Bayerischen Jugendmeisterschaften. Nachdem 1967 der Wiederaufstieg in die Mittelfrankenliga erfolgte, war für die 1. Herrenmannschaft der mittelfränkische Vizemeistertitel 1969, der bis zu diesem Zeitpunkt größte Erfolg. Die ganze Saison führte man die Tabelle an und fühlte sich als sicherer Aufsteiger. Doch durch eine Sportverletzung des Spitzenspielers Rudolf Behacker mußten in der Rückrunde vermeidbare Minuspunkte hingenommen werden, die am Schluß der Saison zu einer Punktegleichheit mit der Verfolgermannschaft aus Roth bei Nürnberg führten. Beim damals noch notwendigen Entscheidungsspiel in Heilsbronn war die Verletzung Behackers noch nicht abgeklungen, was die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga kostete.
Das Jahr 1971 verlief ganz im Zeichen des 25-jährigen Abteilungsjubiläums. Neben einem Festabend, fand am 19. und 20. Juni ein bayernoffenes Jubiläumsturnier unter der Schirmherrschaft des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Zumach statt.
Günther Meyer wurde im Jahre 1972 zum Abteilungsleiter gewählt. Nachdem die 1. Herrenmannschaft 1972 erneut Vizemeister in der Mittelfrankenliga wurde, gelang es, die Jugendsonderklassenspieler Peter Drechsler und Erwin Herboldsheimer für die Saison 1973/74 zu verpflichten. Mit der Aufstellung Schimm, Drechsler, Herboldsheimer, Behacker, Kleinschrodt und Bauer war man sich sicher, den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen. Doch gegen die erfahrenen Kämpfer des TV 60 Schweinau mußte man sich in der Vor- und Rückrunde geschlagen geben. Es reichte wiederum nur für den 2.Platz. In der nächsten Saison konnte man nochmals mit der gleichen Aufstellung antreten und wurde wiederum nur Vizemeister. Im Jahr 1973 konnte nach neunjähriger Pause wieder eine Damenmannschaft gemeldet werden. Die 2. Herrenmannschaft schaffte den Aufstieg in die 2. Bezirksliga, welche sie 1976 wieder verlassen mußte. In der Saison 1974/75 war sogar die 3. Herrenmannschaft in der 3. Bezirksliga vertreten.
1975 zog Kleinschrodt aus beruflichen Gründen nach Berlin und Herboldsheimer wechselte zu den höherklassig spielenden Verein Stein bei Nürnberg. Trotz des Verlustes dieser beiden Spieler konnte in der Saison 1975/76 zum vierten Mal in Folge der 2.Platz in der Mittelfrankenliga belegt werden.
1977 mußten wir viel zu früh von unserem Sportkameraden Kurt Bretschneider Abscheid nehmen. Er leitete zuletzt 5 Schüler- und Jugendkreisligen im Kreis Ansbach und war als stellvertretender Abteilungsleiter tätig.
Als 1978 Behacker seinen Wohnsitz nach München verlegte, wurde es ruhiger um die erste Mannschaft. In den kommenden Jahren etablierte man sich im Mittelfeld der Mittelfrankenliga.
Peter Drechsler war das Aushängeschild der Abteilung. Mit seiner Teilnahme an der Deutschen Jugendmeisterschaft im Jahre 1975, wo er einen beachtlichen 9.Platz belegte, schaffte er es, neben Walter Rieß, als einziger Tischtennisspieler Ansbachs über die Ländergrenzen hinaus zu kommen.
1978 stieg die Damenmannschaft in die 2.Bezirksliga Nord/West auf. Der gesellige Höhepunkt des Jahres 1979 war ein mehrtägiger Ausflug mit dem Bus nach Baden bei Wien.
Im Januar 1980 legte Günther Meyer aus persönlichen Gründen, nach 8-jähriger Tätigkeit als Abteilungsleiter, sein Amt nieder. Erst im zweiten Anlauf, bei einer außerordentlichen Versammlung am 9.1.1980, fand man einen Nachfolger. Heinz Nowak erklärte sich bereit, den langjährigen Kassier der Abteilung Manfred Zellhöfer abzulösen, damit dieser die Abteilungsleitung übernehmen könne. Manfred Zellhöfer bestimmte somit die Geschicke der Abteilung für die nächsten 6 Jahre. Im gleichen Jahr gelang der 1.Jugendmannschaft der Wiederaufstieg in die Mittelfrankenliga. Ein Jahr später konnte der Bezirkspokalsieger der Mädchen erstmals vom TSV Ansbach gestellt werden.
Die alte Luitpoldturnhalle war dem Andrang von Spielern nicht mehr gewachsen, und man wechselte in die untere Turnhalle des Platen-gymnasiums, welche mit der Stellmöglichkeit von 8 Platten bessere Trainingsbedingungen aufwies.
Spannend wurde es für die I.Herrenmannschaft in der Saison 1980/81. Durch einen 9:7 Sieg im letzten Spiel bei Sparta Nürnberg, konnte gerade noch der Klassenerhalt in der Mittelfrankenliga geschafft werden.
1982 wechselte Uwe Koch vom TUS Feuchtwangen zum TSV. Mit einer Jugendfreigabe verstärke er ab 1984 die I.Mannschaft auf Brett 4. Zu diesen Zeitpunkt konnte Horst Schimm seinen Beruf mit dem Sport nicht mehr verbinden und hängte seinen Schläger an den Nagel. Schon zu Behackers Zeiten wurde großer Wert auf Jugendarbeit gelegt. Diesen Grundsatz hielt Volkhard Schienagel, der sich von 1978 bis 1985 für die Jugenarbeit verantwortlich zeigte, aufrecht. Aufgrund intensiver Jugendarbeit gingen einige starke Spieler aus den eigenen Reihen hervor. So wurden erstmals in der Saison 1982/83 die Eigengewächse Friedrich Gröger und Jürgen Etschel in der 1.Mannschan eingesetzt. Zwei Jahre später übernahmen beide das vordere Paarkreuz.
1983 wurde die 1 .Damenmanschaft Meister und stieg in die Mittelfrankenliga auf. Durch diesen Aufstieg waren nun sämtliche erste Mannschaften, ob Damen, Herren, Mädchen oder Jungen, in der Mittelfrankenliga vertreten.
1984 qualifizierte sich Jürgen Etschel für das Bayernschildturnier der Jugend. Marion Koch und Gabi Archut nahmen an den Bayerischen Meisterschaften der Mädchen teil. 1986 schaffte die erste Damenmannschaft mit den Spielerinnen Marion Koch, Gabi Archut, Karin Neugebauer und Sabine Betzer den Aufstieg in die Landesliga. Im gleichen Jahr konnten die Herren erstmals den Bezirkspokal nach Ansbach holen. Friedrich Gröger qualifizierte sich zur Teinahme an den bayerischen Meisterschaften der Herren und Marion Koch belegte den 3.Platz bei den bayerischen Jugendmeisterschaften in der Altersklasse II. 1986 war auch das Jahr des bisher letzten Führungswechsels. Manfred Zellhöfer, der 6 Jahre den Vorsitz inne hatte, kandidierte aus beruflichen Gründen nicht mehr. Bei den Neuwahlen am 26.01.1986 übernahm Reiner Metzger die Verantwortung der Abteilung.
Im September 1987 wurde zum Gedenken an den Sportkameraden Bretschneider das 1 .Kurt Bretschneider Gedächtnisturnier ausgerichtet. Im gleichen Jahr wechselte Marion Koch zum Oberligisten FC Langweid, was zur Folge hatte, daß die I.Damenmannschaft 1988 aus der Landesliga wieder absteigen mußte.
Durch einen Kraftakt im letzten Rückrundenspiel gegen TV Schweinau, wo man schon 2:7 im Rückstand lag, gelang der I.Herrenmannschaft durch einen 9:7 Sieg gerade noch der Klassenerhalt in der Landesliga. So viel Glück hatte die I.Damenmannschaft nicht. Sie belegte den 9.Tabellenplatz in der Mittelfrankenliga und mußte in die 2.Beziksliga absteigen. Von diesen Schlag erholten sich die Damen nicht mehr. Bei der Hauptversammlung am 1.6.1990 konnte keine Damenmannschaft mehr gemeldet werden. Archut, Betzer und Zimmer wechselten nach Neuendettelsau, Neefischer und Schweiger wollten mit den TT-Sport ganz aufhören, Karin Zellhöfer war aus beruflichen Gründen verhindert, und den restlichen 6 Damen auf der Rangliste fehlte die Motivation. Lediglich Christine Hofmann hätte gerne am Spielbetrieb teilgenommen. Sie wurde an den Post SV vermittel.
1990 wechselte Jürgen Etschel zum Oberligisten TV 48 Erlangen. Als Ersatz brachte Münzinger Udo von Langsdorff und Thomas Krause. Gottfried Zeltner kam vom TV Rothenburg. Nach Ende der Saison fand man sich auf dem 9.Tabellenplatz wieder und war abgestiegen. In der 2.Bundesliga zog Leipzig seine Mannschaft zurück, alles rutschte nach oben und der unmittelbare Wiederaufstieg in die Landesliga war perfekt. Da aber zum Zeitpunkt des Wechseltermins die Mannschaft als abgestiegen galt, hatten die Legionäre von Langsdorff und Krause die Abteilung bereits verlassen. Da blieb es der soeben in die 3.Bezirksliga aufgestiegenen 2.Mannschaft nicht erspart ihre ersten 3 Spieler an die I.Mannschaft abzugeben, die zu allen Unglück auch noch auf Reinfried Bartholmäus verzichten mußte, der mit dem Tischtennissport aufhörte. Bedingt durch die Spielerweggänge standen nach der Vorrunde die ersten drei Herrenmannschaften jeweils auf dem letzten Tabellenplatz ihrer Liga. Aufgrund dieser prekären Lage konnte Jürgen Etschel, der genügend Oberligaluft geschnuppert hatte, wieder für den TSV gewonnen werden. Peter Drechsler griff nach mehrjähriger Verletzungspause wieder zum Schläger. Doch die Rettungsaktion schlug fehl. Die erste und die zweite Herrenmannschaft mußte in die Mittelfrankenliga, bzw. 1.Kreisliga absteigen.Lediglich die Dritte konnte gerade noch den Klassenerhalt schaffen. Im Januar 1992 wurde Michael Münzinger seiner Verpflichtung enthoben.
Mit dem Neuzugang Tobias Gedon, der auf Brett 6 in der I.Herrenmannschaft eingesetzt wurde, schöpfte man für die Saison 1992/93 neue Hoffnung. Die Saison verlief blendend, und die I.Mannschaft wurde Vizemeister in der Mittelfrankenliga. Dadurch, daß Neusorg zurückzog, konnte der Tabellenzweite der Mittelfrankenliga in die Landesliga aufsteigen. Am Ende der Runde fand man sich mit Schierling auf den letzten beiden Tabellenplätzen wieder. Durch die Grenzöffnung im Osten haben sich fast alle Mannschaften ab der Landesliga durch einen ausländischen Spitzenspieler verstärkt. In seinen Abschlußbericht zur Saison 1993/94 kommentierte der Rundenleiter der Liga, Karlheinz Gollwitzer, trocken: „TV Schierling und TSV Ansbach-als einzige ohne Ausländer spielend-liegen deutlich zurück“.
Doch die Mannschaft zog guten Mutes in die folgenden Saison und konnte in der Mittelfrankenliga nach grandioser Rückrunde noch einen 4.Tabellenplatz belegen. Der Leistungsdruck war für Tobias Gedon in der I.Mannschaft zu groß, und er wechselte nach Aurach. Christian Menzel, der in der Saison 1994/95 bereits in der I.Mannschaft eingesetzt wurde, zog sich zweimal eine Fußverletzung zu und mußte in die Zweite zurückgenommen werden.Mit Jürgen Etschel, Frieder Gröger, Klaus Kutka, Volkhard Schienagel, Reiner Metzger und Michael Steinmetz besitzt der TSV wieder eine schlagkräftige Truppe, welche in der Saison 1995/96 den Vizemeister in der Mittelfrankenliga stellt.
Stand: April 1996